Hallo und willkommen an Tag 17 des Veganuars. Fast hätte ich es verkackt und dir heute keine Mail geschickt, weil der Tag einfach so brutal voll war. Aber wir haben ja den Deal gemacht: Du ernährst dich vegan. Ich schicke dir jeden Tag ne hoffentlich spannende Mail. Und daran halte ich mich!
Warum ist Honig eigentlich nicht vegan?
Heute möchte ich mich einem Produkt tierischem Ursprungs widmen, welches ich viel zu lange selbstverständlich konsumiert habe, ohne es zu hinterfragen. Honig. Doch dieser ist nicht vegan. Warum?
Die Antwort ist simpel: Weil Bienen hier im großen Stil ausgebeutet werden und Grausamkeiten erfahren. Ich beziehe mich hier vor allem auf den industriellen Honig in Lebensmitteln, es wird sicherlich hier und da bienenrettende Imker geben. Aber diese Produkte wirst du im normalen Supermarkt nicht kaufen können.
Was ist da also genau los? Um das natürliche Schwärmen zu verhindern, werden die Bienenstöcke oftmals manipuliert oder sogar die Flügel der Bienenköniginnen gestutzt – somit sind die Königinnen samt Schwarm an das vom Menschen bereitgestellte „Zuhause“ gebunden. Es gibt zum Teil riesige „Honigfarmen“, die mit der Massenzucht in anderen Tierhaltungsbereichen gleichzusetzen sind.
Da die Honigproduktion in den meisten Fällen profitabel sein muss, ist der Umgang beim Einsammeln des Honigs oft unachtsam, Bienen werden zerquetscht, die Flügel beschädigt oder gar ihre Beine abgetrennt.
Auch die Lebenserwartung ist deutlich verkürzt, statt bis zu sechs Jahren wird eine Bienenkönigin in der Massenhaltung vor allem im Ausland meist nach einem Jahr bereits getötet.
Honig wird nicht zum Spaß produziert
Zudem produzieren Bienen ihren Honig nicht aus Spaß oder gar für uns Menschen: Er dient den Bienen als Nahrungsmittel vor allem um in den kalten Wintermonaten zu überleben.
Auch fungiert er als Schutz vor einem möglichen Befall durch verschiedene Milbenarten und anderen Krankheiten, die unter anderem für das Bienensterben verantwortlich sind.
Wie eingangs bereits erwähnt, wird es sicherlich auch Imker geben, die liebevoll mit ihren Bienen umgehen, ihnen alles ermöglichen bzw. zu ihrer Arterhaltung beitragen etc. – aber bei der industriellen Honigproduktion sieht die Welt leider ganz anders aus. Genau deshalb – weil es hier zu Grausamkeiten und Ausbeutung kommt, ist Honig nicht vegan.
Vegane Alternativen sind hier z.B. Agavendicksaft oder Ahornsirup.
Und sonst?
Ich bin ziemlich stolz, dass ich dir seit über 17 Tagen jeden Tag ne Mail schicke und immer sie von einem Großteil aller Veganuar-Mitmachenende gelesen werden. Das ist einfach nur ein schönes Gefühl :)!
Ich war übrigens wieder in einem Podcast zu Gast, dieses Mal bei ZweiVorZwölf:
Falls du kein Spotify hast, hier findest du die Episode auch überall anders.
Ich geh jetzt duschen denn ich war vorhin noch fix beim Sport und dann ins Bett. Wir lesen uns wenn du magst morgen wieder.
Gute Nacht und liebe Grüße
Philipp
Danke für diesen wertvollen Post. Mein Veganuar läuft super, ich habe bis jetzt durchgehalten. Für mich war es aber nur eine Rückkehr nach einer Pause aus gesundheitlichen Gründen. Die Geschichte mit dem Honig finde ich spannend. Bedeutet dass denn jetzt, wenn ich einen Imker kenne, der seine Bienen wirklich pflegt und zur Arterhaltung beiträgt, ich dann den Honig essen könnte und immer noch vegan wäre? In meinem Fall ist das tatsächlich so. Er hat uns letztens ein Glas Honig gegeben und ich bin nicht drangegangen eben genau weil Honig nicht vegan ist. Im Grunde gilt das dann aber wie du sagst nur für Industriehonig und nicht für die verschwindend geringe Zahl an echten Imkern? Aus der Perspektive habe ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht.
Dankeschön für die Aufklärung. Ich wusste das schon und die Info ist dennoch erneut wertvoll. Mein Mann liebt Honig, er kauft schon ewig immerhin nur vor Ort regional und bei ganz kleinen Imkern. Immerhin 🫣