Hallo und herzlich Willkommen zu Tag 11 des Veganuars. Damit ist schon mehr als ein Drittel rum und ich bin nach wie vor begeistert, wie viele Menschen die täglichen Mails öffnen. Manchmal hab ich ja schon Sorge, zu nerven, aber hey: Ich habs im Vorfeld ja angekündigt :D!
Zuletzt erreichte mich häufiger die Frage, warum ich eigentlich vegan wurde. Vielleicht hilft dir meine Story ja als kleine Motivation, deshalb teile ich sie heute mit dir.
Vom Fleischesser zum Veganer
Falls du mich noch nicht so gut kennst: Ich bin Philipp und im Oktober 32 geworden. Ich lebe mit meiner Frau Nadine, unserem Sohn, einem Hund, drei Katzen, zwei Mini-Schweinen und ein paar Hühnern in der Nähe von Köln. Hättest du mir vor sieben Jahren gesagt, dass ich mal zu den größten veganen Influencern Deutschlands zähle, einen veganen Spiegel-Bestseller und Kochbücher schreibe… ich hätte dich ausgelacht.
Denn: Ich habe mich natürlich nicht von Anfang an komplett vegan ernährt und auch 25 Jahre lang sehr, sehr gerne Fleisch gegessen. Als 8-Jähriger war ich mit meinem Vater mal in den USA und habe dort bereits zum Frühstück jeden Tag Schweinesteak gegessen, weil ich es so lecker fand. Kein Witz, die Story erzählt mein alter Herr auch heute noch gerne.
Allgemein bin ich sehr ländlich aufgewachsen. Und mit ländlich meine ich: Mehr Tiere als Menschen in der Nachbarschaft. Ich bin mit Tieren aufgewachsen, aber es war mir vollkommen egal, in welcher Form Schweine oder Rinder auf meinem Teller und dann im Magen landeten. Und das, wenngleich einer meiner größten Kindheitstierfreunde ein Hängebauchschwein namens Gänseblümchen war. Auch, dass meine Schwestern nach einer Massentierhaltungs-Doku in der Bravo vegetarisch wurden, ließ mich kalt. Denn ist doch „normal“ in unserer Gesellschaft, Tiere zu essen. Oder nicht?
Nach meinem Umzug nach Köln begegneten mir damals immer öfter Veganer, aber ich empfand sie als zu extrem. Vegetarisch, ja klar. Aber Vegan? Ich würde niemals auf guten Käse verzichten können, dachte ich. Dabei mochte ich bis auf billigen Gouda, Feta und Halloumi Käse nicht mal.
Der Moment, der alles veränderte
Zu der Zeit aber fing ich mit dem Joggen an. Mich faszinierten die Marathon- und Ultra-Marathon-Läufer sehr – und viele von ihnen sind komplett vegan. Das brachte mein Weltbild ins Wanken, da ich immer davon ausging, man könne als Veganer unmöglich große sportliche Leistungen bringen. Ebenso fing ich an, mich dem Thema über Tier- und Gesundheitsdokus zu nähern. Ich wurde vegetarisch und probierte mich viel rum. Die erste Sojamilch bei Starbucks schmeckte mir überhaupt nicht. Heute kann ich sie mir nicht mehr wegdenken. Niemals hätte ich gedacht, dass es am Ende eine eigentlich harmlose Doku ist, die mich komplett umdenken lässt. In der Doku sagte der Sprecher, dass Schweine auf ihrem letzten Gang zum Schlachter Angst empfinden. Ich weiß nicht, wieso mich genau diese Aussage so traf, aber ich fand es ab dem Zeitpunkt total abstrus, dass ein Lebewesen wegen mir Angst empfindet, damit ich drei Minuten Genuss habe.
Ich las mich noch tiefer ein und stelle fest, dass Milch und Milchprodukte einen bitteren Beigeschmack haben, da die Kühe ja nicht einfach so Milch geben. Siehe dazu die Mail von gestern. Diese Informationen waren letztendlich ausschlaggebend, dass ich den kompletten Turn von Vegetarisch zu Vegan wagen und schauen wollte, wie weit ich komme.
Ich habe mich nie besser gefühlt
Stand heute ernähre ich mich seit über fünf Jahren vegan. Meine Blutwerte sind top. Mir geht es fantastisch, und auch bei meiner Frau ist alles in bester Ordnung. Ich bin auch drei Marathon in sechs Monaten gelaufen – nicht schnell, aber ich habs geschafft und hätte das vorher mit meiner sehr eingeschränkten Weltansicht nie gedacht.
Irgendwann fing ich an, meine veganen Einkäufe und Gerichte auch auf YouTube, Instagram und TikTok zu dokumentieren und fand hier meine Passion, denn: Ich liebe es, mein Wissen zu teilen und das Feedback der Community ist unglaublich positiv. Täglich bekomme ich zahlreiche Nachrichten, dass sich Menschen dank meiner Tipps nun vegan(er) ernähren und mehr darauf achten, was sie essen. Das ist ein wirklich tolles Gefühl!
Einen Monat lang vegan leben?
Falls du noch mehr Input möchtest: Ich war vor wenigen Tagen beim RND-Podcast Klima und wir zu Gast und haben über allerlei vegane Themen gesprochen. Das Gespräch findest du hier auf Spotify:
Alles ein Prozess
Zurück zu meiner Geschichte: Wie du siehst, war es bei mir ein stetiger Prozess und niemand kann von heute auf morgen die ganze Welt retten. Es sind kleine Schritte nach Vorne, die entscheidend sind. Genau deshalb freue ich mich über die rege Teilnahme am Veganuar.
Soweit von mir. Morgen gibts wieder die Rezepte & die Einkaufsliste für die dritte Woche des Veganuars. Falls du Woche 1 und Woche 2 verpasst hast:
und:
Damit solltest du super mit allen wichtigen Infos versorgt sein. Übrigens: Mir schreiben einige, dass sie nicht mehr täglich meine Mails bekommen, was sehr komisch ist, da ich nichts verändert habe. ABER: Du kannst jederzeit ALLE Mails hier entspannt nachlesen.
Danke für deine Zeit und bis morgen!
Philipp