Geld ist ja allgemein eine sensible Sache und ich selbst komme aus einer ganz normalen Großfamilie, in der das Geld definitiv nicht so rumlag. Mein Studium hab ich selbst finanziert und auch da gelernt, beim Einkauf zu sparen. Das zu meiner Vorgeschichte.
Als ich vegan wurde, wollte ich zunächst erstmal alle tierischen Produkte 1 zu 1 ersetzen. Hierfür gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Alternativen. Allerdings sind diese veganen Alternativen auf den ersten Blick in der Tat deutlich teurer als so manches tierisches Produkt.
Das liegt aber nicht nur daran, dass sich jemand eine goldene Nase verdienen will, sondern an der vergleichsweise geringen Produktionszahlen - aber auch daran, dass Tierprodukte aus Steuergeldern massiv subventioniert werden. Das heißt Steuergelder werden aktiv dazu genutzt, die Preise für Fleisch und Milch zu drücken. Das Geld kommt aber nicht den Tieren zugute, sondern gipfelt in Massentierhaltung schlimmster Art. Der Fall Tönnies hat letztes Jahr ja “wunderbar” aufgezeigt, was für ekelhafte Zustände da herrschen, nur um möglichst viel Profit zu machen. Auch Bio-Höfe sind definitiv NICHT das Schlaraffenland für Tiere, wie in diesem Artikel aufgedeckt wird.
Wir vergleichen falsch
Aber – und jetzt kommt der Punkt – vegane Produkte haben häufig eine Bio-Qualität. Das bedeutet, dass bei der Herstellung strengere Produktions-Anforderungen erfüllt werden. Sprich, du kannst nur sehr schwer das vegane Hack preislich 1 zu 1 mit dem 99 Cent Discounter Schweinehack vergleichen. Zudem werden beim Fleisch die "versteckten" ökologischen Kosten wie Klima-Effekte, Grundwasserbelastung, Land-Verbrauch für Futtermittel usw.) nicht mit eingerechnet. Würde man das machen, müssten Milchprodukte um 91 % und Fleischprodukte um 146 % teurer werden, die die Technische Universität München berechnet hat. Ziemlich verrückt, oder?
Also ist vegan doch teuer? In meinem Fall nicht, denn über die Zeit wurden die Ersatzprodukte bei uns immer weniger. Was oft vergessen wird: Gemüse, Obst, Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse, Pilze, Kräuter und Saaten sind die wichtigsten Zutaten einer gesunden, veganen Ernährung. Es sind Zutaten, die in Deutschland einfach und kostengünstig erhältlich sind und aus denen sich bunte und frische Gerichte zubereiten lassen. Am Ende bist du damit sogar günstiger, als wenn du täglich Fleisch isst.
Die abschließende Antwort auf die Frage, ob vegan teuer ist, lautet also: Kommt darauf an. Hast du vorher keine Bio-Qualität in Sachen tierischer Produkte gekauft und willst jetzt viele vegane Alternativprodukte essen, dann lautet die Antwort: Ja, ist teurer. Ernährst du dich aber ausgewogen, dann sag ich ganz klar: Nein, es ist teilweise sogar günstiger und besser für alle.
Bist du noch dabei?
Mich würde an der Stelle interessieren: Wie läuft der Veganuar bei dir? Wo sind Herausforderungen? Wo kann ich helfen? Kommentier gern hier oder meld dich z.B. bei Instagram bei mir.
Wo wir schon bei Instagram sind: Da poste ich aktuell TÄGLICH immer ein Rezept und koche es auch nach, inklusive Zutaten und Anleitung in der Beschreibung. Hier findest du mich auf Instagram. Solltest du auf der Suche nach veganen Produkten sein und Inspo suchen: Auf meinem YouTube-Kanal findest du zahlreiche Einkaufsvideos in allen bekannten deutschen Supermärkten und Discountern.
Und auch hier nochmal der Hinweis, bevor die Geschäfte morgen wieder geschlossen haben: Hier sind die neuen Rezepte und die Einkaufsliste für die 2. Woche des Veganuars:
Hier gehts zu den 🍕 Rezepten der 2. Woche
Hier gehts zur 🛒 Einkaufsliste der 2. Woche
Hab einen großartigen Tag und bis morgen!
Liebe Grüße
Philipp
Hallo Phillip. Vielen dank erstmal für deine tollen Emails und überhaupt den Veganuar. Mir ist da gerade was eingefallen: du hattest doch mal eine Petition gestartet dass auf vegane Milch auf der der 7% ige Steuersatz erhoben werden soll. Was ist daraus eig geworden? GLG Tanja
Hey Philipp,
danke für die ganzen Rezeptideen und die Einkaufslisten das hilft zumindest schon mal sehr beim Planen.
Du fragtest wie es so läuft. Ich bin ehrlich, aktuell sehr schleppend bei mir. Ich hab mich sehr spontan für den Veganuar entschieden und hatte erst vor kurzem eingekauft, deswegen war der Kühlschrank voll mit nicht-veganen Produkten, die ich jetzt auch nicht alle wegschmeißen wollte, also hab ich erstmal einfach etwas vegner gekocht.
Allerdings stoße ich aktuell und auch wieder bei der veganen Küche an meine Grenzen. Gerade bei Käsealternativen. Da meine Frau hochallergisch auf Kokos ist und ich keine Soja vertrage, fallen viele veganer Alternativen heraus. Hast du da vielleicht einen Tipp? Denn bis jetzt hab ich leider entweder das eine oder das andere darin gehabt.
Danke trotzdem für deine Arbeit und den Tipp mit Hefeflocken ;)
LG
Leila